Irian Jaya, auch West Papua oder Westneuguinea genannt, ist der westliche Teil der Insel Neuguinea mit etwa 3,3 Millionen Einwohnern. West Papua nördlich von Australien gelegen, grenzt im Osten genau am 141. Längengrad an Papua-Neuguinea, im Süden an den Arafurasee sowie im Norden an den Pazifik. Es bildet im Gegensatz zum Nachbarland keinen eigenen Staat, sondern gehört politisch zu Indonesien, besitzt aber eine eigene Hauptstadt mit Jayapura. Beide zusammen leben in Neuguinea auf der zweitgrößten Insel der Welt nach Grönland. Im erdbebenaktiven Westneuguinea wird hauptsächlich Indonesisch gesprochen und die indonesische Rupiah als Zahlungsmittel benutzt.

Zu den größten Städten in West Papua zählen Sorong, Manokwari, Jayapura, Timika, Wamena, Fakfak, Enarotali, Nabire, Tembagapura, Kuala Kencana, Teminabuan, Biak sowie Tanahmerah.

Auf der Fläche von Papua befindet sich der letzte naturbelassene, teilweise undurchdringliche tropische Regenwald des asiatischen Kontinents sowie die weltgrößten Mangrovensümpfe der Erde. Die höchste Erhebung auf Westneuguinea und gleichzeitig der höchste Berg Ozeaniens ist der Puncak Jaya mit seinen 4.884 Metern Höhe.

West Papua gilt als die Gegend mit der artenreichsten Pflanzenwelt auf der gesamten Erde. Zu den unterschiedlichen Vegetationszonen gehören tropischer Regenwald, Sumpfwald, Grasland, Mangroven, Bergregenwald, Savanne, Tieflandregenwald sowie diverse Küstenlandschaften. Außerdem besitzt Irian Jaya im Korallendreieck eines der reichhaltigsten Korallenriffe weltweit.

In Neuguinea leben heute noch hunderte unzählbare Gruppen indigener Bevölkerung als Jäger und Sammler. Fast 78% aller Einwohner leben an der Armutsgrenze. Es herrscht eine hohe Kindersterblichkeitsrate und infolge von HIV, Malaria oder Tuberkulose beträgt die Lebenserwartung durchschnittlich nur 44 Jahre. Fast drei Viertel der Bevölkerung bekennen sich zum Christentum.

In West Papua befindet sich die größte Goldmine der Welt sowie eine riesige fördergünstige Kupfermine. Zusätzlich verfügt die Staatsfläche über enorme Erdöl- und Nickelvorkommen, während die sagenhaften Erdgasreserven das Land Indonesien weltweit zum größten Förderland machen.

Der Tourismus ist auf Irian Jaya sehr beliebt bei Bergwanderern, Tauchsportlern, Bergsteigern, Vogel- und Tierbeobachtern sowie echten Erlebnistouristen bei Besuchen von Kannibalen und unentdeckten Stämmen.

Im Mai 2018 bereiste ich West Papua für zwei Tage. Von den Molukken kommend flog ich in das nordwestliche Sorong. Ich habe allerdings während meines Aufenthaltes aufgrund diverser Auflagen und der schwierigen Sicherheitslage auf jegliches Abenteuer verzichten müssen. Daher hielt ich mich ausschließlich in der Stadt Sorong und Umgebung auf.

Man merkte sofort nach der Ankunft, dass die Menschen auf Westneuguinea viel dunkler als die typischen Indonesier sind. Außerdem ist auch eine höhere Armut als auf anderen indonesischen Inseln erkennbar. Die Stadt besticht allerdings durch einige christliche Kathedralen und mehreren großen, teilweise sehr bunten und schönen Moscheen. Sorong besitzt einen nagelneuen Flughafen sowie einen großen Industriehafen für den Holzexport. Die Ausläufer und der Geruch des tropischen Regenwaldes sind sogar schon unmittelbar in der Stadt zu spüren.

Tagsüber unternahm ich mit einem Taxi, für nur 20,- US-Dollar eine mehrstündige Stadtrundfahrt. Trotz der Armut in der Stadt, ist sie dennoch reich an schöner Landschaft und imposanten religiösen Gebäuden.

Bei meinem Abflug auf die Insel Sulawesi war ich sehr überrascht, wieviel weiße ausländische Touristen und Geschäftsleute mit mir in der Maschine der Garuda Indonesia waren.