Visa- und Einreisebestimmungen Libyen:
Reisepass erforderlich
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise nach Libyen ein Visum. Seit 2011 werden allerdings keine touristischen Visen mehr vergeben.

Informationen vom Auswärtigen Amt zu ihrer Libyenreise:
https://www.auswaertiges-amt.de/de/libyensicherheit/219624

Libyen ist ein Staat in Nordafrika mit etwa 6,6 Millionen Einwohnern. Das Land ist flächenmäßig der viertgrößte Staat des afrikanischen Kontinents und grenzt im Westen an Algerien und Tunesien, im Süden an den Tschad und Niger, im Osten an den Sudan und Ägypten sowie im Norden an das Mittelmeer. Die offizielle Amtssprache Libyens ist Arabisch und als Landeswährung wird der Libysche Dinar benutzt, dabei entspricht 1,- Euro etwa 1,70 LYD.

Zu den größten Städten des Landes zählen Tripolis, Bengasi, Misrata, Tobruk, Sabha, Bani Walid, Al-Sawija, Sirte, Adschdabiya, Al-Baida, Al-Mardsch, Tarhuna, Al-Aziziyya, Al-Chums sowie Darna.

Ungefähr 84% der Staatsfläche Libyens werden von der Sahara Wüste eingenommen. Das libysche Wüstengebiet gehört mit fast 60 Grad Celsius zum heißesten Ort der Welt, mit den jemals höchsten gemessenen Temperaturen. Die größte Erhebung des Landes befindet sich im Süden an der Grenze zum Tschad, mit dem 2.267 Meter hohen Bikku Bitti. In Libyen gibt es keine ständigen Flüsse, sondern nur Wadis, die gelegentlich Wasser führen. Damit gehört Libyen zu eines der wenigen Ländern der Erde, mit diesem seltenen Phänomen. Aufgrund dieser teilweise großen Hitze, gibt es in der Tierwelt nur die typischen Arten der Trockengebiete, wie unter anderem Schakale, Hyänen, Gazellen, Wüstenfüchse, Greifvögel, Wildesel, Hasen, Skorpione, Schlangen oder Wüstenspringmäuse.

Die Bevölkerung Libyens besteht zum Teil aus Arabern, Berbern sowie Nomaden. Die Einwohner bekennen sich fast ausschließlich zur islamischen Staatsreligion.

Libyen verfügt über die reichsten Erdöl- und Erdgasvorkommen Afrikas und war bis zum Ende der Ära von Muammar Al Gaddafi im Jahre 2011, das reichste Land des afrikanischen Kontinents.

Aufgrund der schwierigen politischen Lage, ist der Tourismus in Libyen im Moment praktisch unbedeutend. Dabei hätte das Land touristisch einige interessante Attraktionen, wie die antiken Städte Sabrata, Kyrene, Leptis Magna oder die berühmte Oasenstadt Ghadames zu bieten.

Die Hauptstadt und größte Stadt Libyens Ist Tripolis mit etwa 2,2 Millionen Einwohnern. Tripolis im Nordwesten am Mittelmeer gelegen, ist gleichzeitig das wirtschaftliche-, politische- und kulturelle Zentrum Libyens. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Tripolis gehören, der römische Ehrenbogen für Kaiser Marcus Aurelius, das Islamische Museum, die Moschee Karamanli, das Naturhistorische Museum, die Festung as-Saraya Al-Hamra, die ehemalige Kathedrale von Tripolis, der Algerien-Platz, die Gamal-Abdel-Nasser-Moschee, die spanische Hafenfestung, die Moschee Gurgi, der ehemalige Gouverneurs- oder Königspalast, die Altstadt, der Märtyrer Platz, die Maidan al Jazair Moschee, die Al-Majidya Moschee, der Fischmarkt sowie der Friedhof der Namenlosen, für die vielen auf der Flucht nach Europa ertrunkenen Menschen.

 

Im November 2018 bereiste ich Libyen für drei Tage, als mein letztes von insgesamt 57 afrikanischen Ländern. Für das schwierigste Visum der gesamten Reisewelt, kämpfte ich am Ende fast zwei Jahre, mit genau sieben Besuchen bei einer libyschen Botschaft. Weil seit dem Kriegsbeginn im Jahre 2011 keine Touristen-Visen mehr ausgestellt werden, beantragte ich bei der einzigen verbliebenen libyschen Reiseagentur, von vormals etwa 300 vor dem Krieg, ein Business-Visum. Dieses ausdrücklich nicht für touristische Zwecke bestimmte Visum, deklarierte mich zum Berater für Öl- und Gasangelegenheiten. Damit war dieses Libyen-Visum auch mit Abstand das teuerste aller meiner weltweit erlangten Visen.

Nach der langersehnten Erteilung meines Visums, flog ich schließlich eine Woche später über Tunis nach Tripolis. Auch diese Flüge können übrigens nur über eine Agentur gebucht werden, womöglich um den Schwierigkeitsgrad noch einmal zu erhöhen. Ohne die professionelle Hilfe eines Mitarbeiters des Reiseunternehmens am Flughafen von Tunis, hätte ich wahrscheinlich nicht mal das Flugzeug nach Libyen betreten können. Gerade in dieser Zeit waren viele gefälschte Libyen-Visen durch die zahlreichen Schmugglerbanden und Menschenhändler im Umlauf, dadurch brauchte ich zusätzlich zum bestehenden Visum, noch eine Sicherheits-Identifizierungs-Nummer. Libyen gilt als wichtigstes Transitland für Flüchtlinge und Migranten auf dem Weg nach Europa.

Endlich angekommen in Tripolis, wurde ich von einem Fahrer der Reiseagentur am Flughafen abgeholt und später im Hotel meinen beiden Reiseleitern und gleichzeitig Beschützern übergeben. Am ersten Abend besuchten wir nach dem Abendessen noch das imposante italienische Viertel, bei einem leckeren einheimischen Tee in einem Cafe unter dem römischen Bogen.

Am nächsten Morgen stand ein ganztägiger kultureller Ausflug auf dem Programm. Zuerst fuhren wir in das etwa 120 Kilometer entfernte Al-Chums, um die atemberaubenden rund 1.800 Jahre alten Ruinen von Leptis Magna zu bewundern. Diese wirklich faszinierende antike italienische Stadt, war außer uns ohne weitere Besucher und sehr beeindruckend. Nachdem ich nun schon sehr viel von dieser Welt gesehen habe, zählt Leptis Magna für mich auf jeden Fall zu den 20 besten historischen Attraktionen weltweit. So einen kulturellen Höhepunkt, hätte ich ehrlich gesagt in dieser Form in Libyen nicht erwartet.

Nach der Rückfahrt und dem anschließenden Mittagessen, besuchten wir am Nachmittag die Altstadt und die restlichen wichtigen Sehenswürdigkeiten von Tripolis. Zum Glück war die Altstadt an diesem Freitag ziemlich leer und dadurch bestens für Fotos geeignet.

Grundsätzlich sehr auffallend für Libyen war, deren riesiges Müllproblem, die überwiegend dreckigen Autos und die unzähligen, etwa gefühlt nach jedem Kilometer vorhandenen Sicherheitskontrollen. Definitiv war Libyen für mich eines der dreckigsten Länder weltweit, wenn nicht sogar Weltspitze in dieser Kategorie. Ein weiterer Nebeneffekt, das Fotografieren in der Hauptstadt Tripolis, war aufgrund der hohen Polizeipräsenz grundsätzlich verboten, diese Regel galt übrigens auch für Einheimische.

Nach diesem interessanten und unvergesslichen Aufenthalt in Libyen, ging es für mich am nächsten Tag wieder zurück nach Tunis.