Visa- und Einreisebestimmungen Madagaskar:
Reisepass erforderlich
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise nach Madagaskar ein Visum, das bei Ankunft am internationalen Flughafen von Antananarivo, aber auch an allen anderen Flughäfen mit internationalen Verbindungen für einen Aufenthalt bis zu 90 Tagen ausgestellt wird.

Informationen vom Auswärtigen Amt zu ihrer Madagaskarreise:
https://www.auswaertiges-amt.de/de/madagaskarsicherheit/207960

Madagaskar ist eine Insel vor der Südostküste Afrikas im Indischen Ozean mit etwa 26 Millionen Einwohnern. Sie ist flächenmäßig nach Indonesien der zweitgrößte Inselstaat der Erde und gleichzeitig die viertgrößte Insel weltweit.

Die beiden offiziellen Amtssprachen Madagaskars sind Malagasy sowie Französisch, die Landeswährung ist der Madagaskar-Ariary, dabei entspricht 1,- Euro etwa 4.000 MAG.

Zu den größten Städten des Inselstaates zählen Antananarivo, Antsirabe, Toamasina, Mahajanga, Fianarantsoa, Antsiranana, Toliara, Ambovombe, Antanifotsy sowie Mananara Avaratra.

Das zentrale Landesinnere besteht aus einer Hochebene mit durchschnittlichen 1.100 Metern Höhe. Die höchste Erhebung des Inselstaates ist der Maromokotro mit seinen 2.876 Metern. Auf Madagaskar herrscht tropisches Klima, daher wird die Insel oft von Zyklonen heimgesucht.

Madagaskar beherbergt durch die lange geographische Isolation vom Festland, 90 Millionen Jahre, eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Die verbreitetste Lemuren-Art Katta oder der bekannte spezielle madagassische Affenbrotbaum, kommen zum Beispiel nur hier vor. Weitere typische Arten der Tierwelt sind Madagaskarfrösche, Fossa, Tenreks, Mangusten, Fanaloka, Elefantenvögel, Riesenlemuren, Fanaluk sowie Zwergtaucher.

Madagaskar ist ein Entwicklungsland und zählt zu den ärmsten Ländern der Erde. Das hohe Bevölkerungswachstum ist deutlich schneller als das geringe Wirtschaftswachstum und senkt somit das pro Kopf-Einkommen. Die Hauptexportgüter Madagaskars sind Fisch, Kaffee, Vanille, Gewürznelken, Zucker, Nickel sowie Graphit.

Die Hauptstadt und größte Stadt Madagaskars ist Antananarivo mit etwa 2,2 Millionen Einwohnern. Die Stadt liegt auf einer Höhe von rund 1.400 Metern über dem Meeresspiegel und ist zugleich der geographische-, industrielle-, wirtschaftliche- sowie administrative Mittelpunkt Madagaskars.

Zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten Antananarivos zählen der alte Königspalast Rova, der Lemuren-Park, das Piratenmuseum, die Croc Farm, Ambohimanga, die Antsirabe Kathedrale, der Lily Wasserfall, der alte Hauptbahnhof – Gare de Soarano, der Analakely Markt, die katholische Kathedrale Andohalo, die Kirche de Faravohitra, das Tribes Monument, die Artgalerie, die Straße der Unabhängigkeit, die Madarail, der Tsimbazaza Zoo sowie der Open-Air Markt.

Im September 2018 besuchte ich das erste und bisher einzige Mal die Insel Madagaskar. Mein dreitägiger Aufenthalt war vollgepackt mit zwei herausragenden Touren.

Am ersten Tag ging es in den vier Stunden entfernten Zahamena-Nationalpark von Andasibe. Dazu buchte ich im Internet bei „Tripadvisor“ einen privaten Tagesausflug für 200,- Euro, in einem relativ komfortablen Auto, mit Fahrer und einem englischsprachigen Reiseleiter. Etwa eine Stunde vor dem Nationalpark hielten wir an einer Chamäleon-Farm. Dieser kleine Zoo war schon sehr beindruckend und hatte fast 30 verschiedene Arten dieser spannenden Exemplare zu bieten.

Später im Nationalpark angekommen, musste ich dann rund sieben Kilometer zu Fuß, bei leicht einsetzendem Regen, durch die nicht immer befestigten Wege des Parks laufen. Meine Schuhe waren auf so ein Wetter natürlich nicht vorbereitet und ich versuchte, sie bei jedem Schritt weitestgehend vor der Nässe zu schützen. Zu sehen waren einige kletternde Lemuren in rund 20 Metern Höhe, diverse Vogelarten und ein sehr interessantes Chamäleon. Eigentlich war dieses Exemplar wirklich Weltklasse getarnt, aber scheinbar nicht gut genug und wurde prompt von meinem Tour-Guide entdeckt. Für mich war es eigentlich ein ganz normaler dünner Baumstamm und ich wäre garantiert ohne diese spannende Entdeckung weitergelaufen.

Neben dem Nationalpark befand sich in unmittelbarer Nähe der größte private Lemuren-Park des Landes. Die vielen, für Madagaskar typischen Lebewesen, waren im Park insgesamt mit zehn verschiedenen Arten vertreten und größtenteils super zahm und witzig. Dieser Besuch hat zum Abschluss nochmal richtigen Spaß gemacht und für viele schöne Fotos vor der langen Rückfahrt gesorgt.

Alles in allem war es ein sehr gelungener 15-stündiger Ausflug, der am Ende auch den Preis absolut gerechtfertigt hatte.

Für den folgenden Tag buchte ich eine Stadttour durch Antananarivo, um mir alle wichtigen Attraktionen der Hauptstadt anzuschauen. Ursprünglich hatte ich die Besichtigung der Stadt mal allein geplant, aber in meinem Hotel wurde mir davon energisch abgeraten.

Trotz der landschaftlichen Einmaligkeit und der imposanten Tierwelt Madagaskars, wirkte das Land enorm arm und es war für mich leider praktisch unmöglich, wegen der hohen Kriminalität allein durch die Hauptstadt zu laufen.

Nachdem während meines Aufenthaltes in Madagaskar bis dahin trotz einiger Bedenken alles perfekt abgelaufen war, kam allerdings das böse Ende noch am Schluss. Nach einer sehr spannenden rund zweistündigen Autofahrt durch den dichten Verkehr zum Flughafen von Antananarivo, mit vielen schönen abschließenden Fotos vom Straßenrand, war bei mir nach dem Eintreffen am Abflugschalter kurzfristig die Schockstarre ausgebrochen.

Mein Flug nach St. Denis auf der Insel Reunion, mit deren lokaler Fluglinie „Air Austral“, wurde für abends gestrichen und auf den nächsten Morgen verschoben. Blöd nur, dass am nächsten Tag um 9 Uhr bereits mein Weiterflug auf die Seychellen geplant war, der nur einmal wöchentlich operiert und ich ursprünglich nur wenige Stunden über Nacht auf der französischen Insel verbringen wollte. Da ich diesen Flug auf die Seychellen nun definitiv nicht mehr erreichen konnte, brauchte ich somit auch nicht mehr nach Reunion.

Jetzt begannen allerdings die eigentlichen Schwierigkeiten erst so richtig, denn niemand auf dem Flughafen sprach Englisch und eine Internetverbindung für Reisende war trotz aller Versuche auch nicht vorhanden. Somit konnte ich auch keinem Mitarbeiter der Fluglinie erklären, dass meine komplette Reise nun kaputt war und ich keinen Flug nach St. Denis mehr benötige.

In diesem Moment war sprichwörtlich guter Rat wirklich teuer und ich war völlig auf mich allein gestellt.

Erstmal setzte ich mich in die einzige Flughafen-Bar und fing bei einer übergroßen Flasche Bier an zu überlegen. Nach diesem fast kaum genießbaren lokalen Getränk, erkundigte ich mich auf der großen Anzeigetafel über alle abgehenden Abflüge der nächsten 24 Stunden. Von den insgesamt acht Flügen für den nächsten Tag, flogen je zwei nach Frankreich und Reunion, einer nach Mauritius, einer nach Johannesburg, einer auf die Komoren und einer nach Nairobi.

Also der einzige sinnvolle Flug, um schnellstmöglich auf die Seychellen zu gelangen, war meiner Meinung nach über Kenia und somit begab ich mich umgehend zum Schalter von „Kenya Airways“.

Nach etwa zwei Stunden Wartezeit vor diesem Schalter und der Feststellung, dass dieses Büro vielleicht niemals besetzt ist, musste ich mir einen neuen Plan überlegen. Es war jedenfalls weit und breit kein Mitarbeiter von „Kenya Airways“ zu sehen, obwohl bereits in drei bis vier Stunden der nächste Flug dieser Linie anstand.

In der Zwischenzeit telefonierte ich mit einem Freund in Deutschland und erkundigte mich nach einer möglichen Verbindung von Nairobi auf die Seychellen. Nach einem nur rund dreistündigen Aufenthalt in Kenias Hauptstadt, würde am nächsten Tag tatsächlich ein Weiterflug auf die Seychellen-Insel Mahe starten, was für ein Glücksfall in dieser Situation.

Weiterhin ohne eine Idee, wie ich denn diesen verflixten Flug buchen könnte, lief ich als nächstes zum Abflugschalter des Nachtfluges und wartete auf deren Öffnung. Nach erneut rund einer Stunde Wartezeit, war ich beim Einchecken schließlich der Erste und versuchte dort irgendwie ein Ticket zu kaufen. Man verwies mich aber gleich an das besagte Büro der Fluggesellschaft, nur dort könnte man angeblich einen Flug erwerben. Also suchte ich erneut dieses Büro von „Kenya Airways“ auf und wiederum war es geschlossen.

Inzwischen hat mich dieser ganze Prozess echt genervt, trotzdem versuchte ich aber irgendwie kühlen Kopf zu bewahren, weil ich hier inzwischen unbedingt wegwollte und langsam, die immer weniger werdende Zeit auch gegen mich spielte.

Nach einer weiteren Überlegung realisierte ich, dass der Flug nach Kenia um zwei Uhr morgens und ein Flug mit „Air France“ nach Paris, kurz nach Mitternacht, in einem relativ geringen Zeitraum starteten.

Außerdem wusste ich, dass „Kenya Airways“ und „Air France“ mit dem gleichen Vielflieger-Programm „Flying Blue“ zusammenarbeiten.

Der Schalter von „Air France“ war inzwischen geöffnet und sogar mit einer Person besetzt. Meine letzte Hoffnung bestand nun darin, dass ich meinen Flug dort auch ohne Internet, über das weltweit verwendete Buchungsprogramm „Amadeus“ buchen könnte.

Folglich besuchte ich die auch englischsprechende Frau am Air France-Schalter und schilderte kurz mein Problem, mit der gleichzeitigen Frage, ob sie in ihrem System meinen Kenya Airways-Flug buchen könnte. Nachdem sie ohne zu zögern meine Frage mit ja beantwortet hatte, war das für mich ein richtiger Glücksmoment und eine große Erleichterung.

Für den etwas unerwartet geringen Betrag von „nur“ 330,- Euro, buchte mir die nette Dame meinen Flug von Antananarivo auf die Seychellen, mit einem Zwischenstopp in Nairobi.

Nachdem ich mich anschließend hunderte Male für die freundliche Hilfe und Unterstützung bedankt hatte, war ich am Ende heilfroh, das Land Madagaskar endlich verlassen zu können.