Visa- und Einreisebestimmungen Tschad:
Reisepass erforderlich
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise nach Tschad ein gültiges Einreisevisum, das bei der tschadischen Botschaft in Berlin beantragt werden muss.
Visakosten: 100,- Euro

Informationen vom Auswärtigen Amt zu ihrer Tschadreise:
https://www.auswaertiges-amt.de/de/tschadsicherheit/225774

Die Republik Tschad ist ein Binnenstaat in Zentralafrika mit etwa 14 Millionen Einwohnern. Das Land grenzt im Norden an Libyen, im Osten an den Sudan, im Süden an die Zentralafrikanische Republik, im Südwesten an Kamerun sowie im Westen an Nigeria und Niger. Die beiden offiziellen Amtssprachen des Staates sind Französisch sowie Arabisch und als Landeswährung wird der CFA-Franc BEAC benutzt, dabei entspricht 1,- Euro etwa 655,- XAF.

Zu den größten Städten des Landes zählen N’Djamena, Moundou, Sarh, Abeche, Kelo, Am Timan, Doba, Bongor sowie Pala. Ungefähr 65% der Einwohner bekennen sich zum muslimischen Glauben.

Im Norden des Tschad befindet sich die Wüste Sahara – sie nimmt die Hälfte der Landesfläche ein, im Osten reichen die Trockensavannen des Sahels bis nach Sudan, im Westen liegt der Tschadsee, im Landesinneren die Dornstrauchsavannen sowie die Trockenwälder im Süden des Landes. Die höchste Erhebung im Staatsgebiet ist das vulkanische Gebirge des Tibesti mit dem 3.415 Meter hohen Emi Koussi im nördlichen Landesteil.

Im Tschad gibt es reichliche Säugetiervorkommen wie Elefanten, Löwen, Geparde, Giraffen, Antilopen, Manatis, Nashörner sowie Schildkröten, Krokodile, Nilwarane, Steppenwarane und Pythons.

Tschad ist eines der ärmsten und unterentwickeltsten Länder der Erde und belegt im Index der menschlichen Entwicklung den drittletzten Platz aller Länder weltweit. Im Land herrscht eine der höchsten Säuglings- und Kindersterblichkeitsraten überhaupt, fast 80% der Bevölkerung leben in absoluter Armut.

Der Tschad gehört neben Sierra Leone und Somalia zu den einzigen drei Ländern der Welt, bei denen die Mehrheit der gesamten Volkswirtschaft noch durch Landwirtschaft erzielt wird. Etwa 88% der erwerbstätigen Bevölkerung ist in der Landwirtschaft beschäftigt. Die angebauten Produkte wie Getreide, Gemüse, Reis, Erdnüsse und Tabak reichen nicht mal für die Eigenversorgung. Die beiden Hauptexportgüter des Staates sind Baumwolle und Erdöl, was erst seit 15 Jahren gefördert wird.

Aufgrund der sich nach Süden ausbreitenden Wüste und den dadurch höheren Ernteausfällen, ist der Tschad in großem Maße auf internationale Hilfe angewiesen. Durch die verbreitete Korruption versickern allerdings erhebliche Teile der Investitionsmittel.

Die Hauptstadt und größte Stadt im Tschad, ist N’Djamena mit etwa 1,4 Millionen Einwohnern. N’Djamena liegt am Zusammenfluss der Flüsse Schari und Logone.

Zu den wenigen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt gehören die Altstadt, die Brücke nach Kousseri, das Nationalmuseum, die Grand Moschee N’Djamena, die Avenue Charles de Gaulle, die N’Djamena Kathedrale sowie der neue Flughafen.

Im August 2017 bereiste ich den Tschad für zwei Tage während meiner Zentralafrika-Reise. Obwohl mir die Botschaft in Berlin mein Tschad-Visum aufgrund fehlender Einladung verweigert hatte, bin ich mit meinem bereits vorher gebuchten Flug trotzdem hingeflogen. Eigentlich hätte man mir in Kamerun erst gar keine Bordkarte ausstellen dürfen, aber mit einigen Tricks ist es mir gelungen, auch später alle weiteren Pass- und Visakontrollen zu passieren.

Endlich in N’Djamena angekommen, wurde ich natürlich erst einmal in Gewahrsam genommen, schließlich war ich in den letzten zehn Jahren erst der zweite Tourist, dem die erfolgreiche Einreise ohne Visum gelungen ist. Aber nachdem mir der Sicherheitsdienst meinen Reisepass abgenommen hatte, waren eigentlich alle Mitarbeiter sehr erstaunt und recht freundlich zu mir. Erst erzählte ich allen meine Geschichte von der Visa-Nichterteilung in Berlin, danach kümmerte sich Felix von ASKY-Airlines besonders um mich. Am Ende der rund zweistündigen Diskussionen, besorgte er mir ein Tagesvisum, ein Hotel und einen Fahrer der mich sogar vom Flughafen abholte.

Die relativ wenigen Stunden die ich in der Hauptstadt und im Land über Nacht verbringen durfte, überraschten mich dann aber trotzdem. Auf der rund 20-minütigen Fahrt zum Hotel war alles sehr sauber und recht modern, von so großer Armut war überhaupt nichts zu sehen. Vieles wie auch mein Hotel waren fest in chinesischer Hand, das Zimmer war mittelmäßig, das Essen sowie das Bier waren gut und das Internet war hervorragend.

Am nächsten Morgen brachte mich der Hotelfahrer wieder zum Flughafen. Dort traf ich erneut Felix, um gemeinsam meinen Reisepass, vom in seinem Flughafenbüro schlafenden Flughafenleiter abzuholen. Noch ungewaschen, in Unterhose und mit freiem Oberkörper wünschte er mir eine angenehme Weiterreise.

Am Ende hatte ich in N’Djamena einen erlebnisreichen Aufenthalt und sehr viele nette Menschen kennengelernt. Ein besonderer Dank gilt noch einmal Felix von ASKY Airlines für sämtliche Bemühungen und an den super freundlichen Flughafen-Sicherheitschef.